Digitales Lernen – Was sagt die Forschung?

Vortrag und Diskussion mit Prof. Dr. phil. Ralf Lankau

Als Corona-Maßnahme wurden Kitas und Schulen geschlossen. Fernunterricht und Kontaktsperren waren ein bislang unbekannter Einschnitt für Bildungseinrichtungen. Zugleich wurden mit Laptops und Tablets, Web und App flächendeckend digitale Medien im Unterricht etabliert. Wird daraus jetzt das »neue Normal« oder müssen auf Basis aktueller Studien womöglich doch andere Schlüsse gezogen werden?

Eigentlich müsste doch alles besser geworden sein, fast jeder Schüler hat ein Smartphone, kann es bestens „kompetent“ bedienen, lernt mit dem Tablet-PC. Doch die bundesweiten Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 über die Kompetenzen der Viertklässlerinnen und Viertklässler sind ein Offenbarungseid. Mindeststandards in Zuhören, Schreiben, Lesen und Rechnen werden von immer weniger Schulkindern erreicht. Die Ursachen beginnen schon bei den Kleinkindern. In seiner Metaanalyse „Zwischen Dichtung und Wahrheit: Möglichkeiten und Grenzen von digitalen Medien im Bildungssystem“ (2021) schreibt der Schulpädagoge Prof. Klaus Zierer:

“Je länger sich Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit mit ihren Smartphones beschäftigen und je mehr Zeit sie in sozialen Medien verbringen, desto geringer ist die schulische Lernleistung.“

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Ralf Lankau (2022): Digitalisierung der Grundschule. Lehren aus der Pandemie (PDF, 284 KB)

Ralf Lankau (2022): Was Hänschen nicht lernt. Kritische Statements zur Digitalisierung der Grundschule (PDF, 173 KB)

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